13 km Wahnsinn mit zwei Rädern und null Vorbereitung

Wie wir „nur kurz Rad fahren“ wollten – und 13 km später unser Hintern rebellierte. Es begann – wie so oft – mit einem harmlosen Gedanken: „Komm, wir fahren nur eine kleine Runde. Kurz frische Luft schnappen, bisschen Bewegung, ganz entspannt.“

Keine große Tour. Kein Plan. Kein Proviant. Kein Problem, wir kaufen Zwischendurch kurz ein, dachten wir. Ja… bis wir 13 Kilometer später mit schweren Beinen, plattgefahrenen Gesichtern und der Erkenntnis heimkamen: „Kurz“ ist offensichtlich relativ.

Phase 1: Feldromantik und Größenwahn

Wir rollten los, gemütlich durch die Felder. Die Sonne stand angenehm tief, ein paar Krähen flogen über uns hinweg, die Luft roch nach Heu – oder Mist, je nach Windrichtung. Wir fühlten uns frei. Und sportlich. Viel sportlicher, als wir es eigentlich sind.

„Läuft doch!“ sagten wir – was spätestens in Phase 3 zurückkommen würde, um uns zu beißen.

Phase 2: Stadtabenteuer mit Verkehrsanalyse

„Wollen wir nicht noch kurz durch die Stadt? Da ist’s bestimmt nett!“ War es nicht. Also, nicht komplett.
Wir überholten Passanten in Schrittgeschwindigkeit, wurden selbst überholt von Autos mit zu wenig Abstand – und fragten uns mehrfach, ob wir noch Teil der Verkehrsordnung oder bereits ein soziales Experiment waren. Aber hey, wir haben einen süßen Bäcker entdeckt. Leider ohne Geld. Und ohne Appetit – unser Fokus lag auf „Überleben“. Weiter ging’s.

Phase 3: Der Wald der Erkenntnis (und Schmerzen)

Dann: der Wald. Schattig, kühl, wunderschön. Wir dachten: Perfekt für den Heimweg. Wir dachten falsch. Der Wald hatte Höhenmeter. Wurzeln. Unsere Fahrräder quietschten, unsere Waden meldeten Dienstschluss – und unsere Hintern? Aua.

Wir hielten tapfer durch, motivierten uns gegenseitig mit Sprüchen wie „Gleich geschafft!“ (gelogen) oder „Guck mal, wie schön das Licht durch die Bäume fällt“ (Ablenkungstaktik).

Phase 4: Die Rückkehr der Helden (fast)

Irgendwann kamen wir wieder zuhause an – leicht dehydriert, minimal verwackelt, aber glücklich.
Tacho-Stand: 13,77 km
Geplant: vielleicht 4
Gefühlt: Tour de France, Etappe 12

Wir schlossen die Räder ab, warfen uns auf die Couch und fragten uns leise: „Was zum Geier war eigentlich kurz an dieser Tour?!“

Fazit?

Sag niemals: „Nur kurz eine Runde.“ Das ist der gefährlichste Satz im gesamten Freizeit-Radsport. Er endet in Waldwegen, neuen Lieblingsbäckern, Muskelkater – und überraschend guten Geschichten.

Und ganz ehrlich: Wir würden es wieder tun. Aber dann mit Wasserflasche. Und vielleicht mit Polstersattel. Vielleicht.

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