Mir fehlt die Sonne langsam wirklich. Ich meine, ich kann mich bisher nicht beklagen, es war die letzte Zeit über relativ trocken und kaum verregnet. Aber trotzdem… dieses grau in grau. Mal dunkler, mal heller. Tag ein, Tag aus…
Ich versuche daher seit ein paar Tagen mir kleine Ziele am Tag zu setzen, die mich entweder motivieren oder mir ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern und meinen Tag nicht ganz so trist und trostlos erscheinen lassen.
#1 Mit anderen ins Gespräch kommen
Durch meine neue Arbeit ist das auch ein Punkt, mit dem ich sehr lange gehadert habe. Ich bin introvertiert, durch und durch. Leute ansprechen, Smalltalk womöglich noch undenkbar stressig. Lieber ziehe ich mich alleine in eine Ecke zurück und bin für mich ganz allein. Da ich aber in dem Job auf Leute zugehen muss konnte ich somit an meiner Sozialphobie arbeiten. Ich muss sagen, ich habe Tage an denen es mir wirklich gut tut, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin.
Das muss gar nichts großes sein. Manchmal reicht auch ein einfaches freundliches „Guten Morgen“ wenn mir draußen jemand begegnet und ich freundlich ein Lächeln und auch ein „Guten Morgen“ zurück bekomme. Ein „Moin“ ist übrigens mein persönlicher Feind, obwohl ich Hamburgerin bin. Ich hasse es! 😀
#2 Zeit draußen verbringen
In den wenigen hellen Stunden die wir am Tag haben möchte ich so gut es geht nutzen, um im Freien zu sein und frische Luft zu tanken. Manchmal nehme ich mir einfach eine Auszeit und gehe ein paar Minuten an der frischen Luft spazieren. Auch wenn ich zur Arbeit muss habe ich mir jetzt bewusst am Vormittag mehr Zeit eingeplant, um mit den Hunden eine extra Runde zur Auslaufwiese zu machen und Spaß zu haben. Ganz (naja fast) ohne Zeitdruck. Ein bisschen Entschleunigung muss sein. Auch Abendspaziergänge werden bei uns ein bisschen länger, solange es nicht gießt wie aus Kübeln. Auch wenn ich kaputt nach Hause komme: ich gehe halt ein bisschen weiter. In erster Linie mehr für die Hunde, in zweiter Linie fühlt es sich anschließend gut an, diese par Meter mehr gegangen zu sein.
#3 Mehr Me-Time
Ich beneide alle mit ihren cozy Routinen im Internet. Ich habe keine Routinen, weil ich mich immer schlecht an Planungen halten kann. Mal mach ich dies, mal nicht, mal was anderes. Aber Me-Time ist verdammt wichtig. Einfach mal einen schönen Tee in Ruhe genießen. Ein schönes langes Bad oder einfach mal was für’s Gesicht oder die Haare tun. Eben sowas, was man nur manchmal macht, aber sich nie richtig Zeit für nimmt, weil immer irgendwas dazwischen kommt. Bei mir gehört zum Beispiel auch dazu das Bett regelmäßig neu zu beziehen, denn nichts ist schöner als Abends in ein frisch gewaschenes Bett zu fallen und den Duft vom Lieblings Weichspüler zu riechen.
Manchmal auch im Auto einfach das Radio lauter stellen und zum Lieblingssong mitwippen… oder singen. Mach‘ ich ab und zu auf dem Weg nach Hause. Auch wenns nur ein paar Minuten sind bekomme ich wieder gute Laune.
#4 nicht früher ins Bett gehen
Mit #1 der Punkt, mit dem ich auch erst große Schwierigkeiten hatte. Mal klappt es ganz gut, manchmal habe ich aber auch Tage, da komme ich nach Hause und falle einfach nur ins Bett. Dabei ist mir wichtig eben nicht so früh ins Bett zu gehen. Abends um 19 Uhr fühle ich mich teilweise schon so, als ob es bereits 23 Uhr wäre. Mich ärgert kaum etwas mehr, als wenn ich ins Bett gehe und der Tag ist direkt vorbei. Deshalb versuche ich auch bei der Dunkelheit Zuhause irgendwas sinnvolles zu machen und mich zu beschäftigen und wach zu halten. Meistens mache ich noch den Haushalt (für viele ist das ein tägliches to-do – für mich eher alle zwei, drei Tage weil… ist einfach so?). Ich sammel über Tage das Geschirr, damit sich der Geschirrspüler lohnt, genauso wie die Wäsche für die Waschmaschine. In den letzten Tagen versuche ich aber auch noch ein Weilchen meine Zeit am Laptop zu vertreiben. Am Handy bin ich zu lange und scrolle nur sinnlos Reels. Im Internet kann man noch gut rumstöbern und lesen.
#5 Digital Detox
Zeitlos eigentlich. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich unnötig Reels und andere Feeds durchscrolle. Mittlerweile habe ich mir gesagt ich schaue ein paar Mal in die Social Media Apps und nur Freunde & Bekannte klicke ich durch, um auf den neusten Stand am Tag zu bleiben. Klappt soweit ganz gut, aber manchmal kommt mein Finger doch auf die „Entdecken“ Seite und ich stöbere ein bisschen. Was ich schnell merke: es frustriert schnell was man sieht. Die Bilder werden immer gestellter und das ist einfach so schade. Ich vermisse die ungefilterten Alltagsschnippsel. Deshalb lieber so gut es geht vermeiden bzw verzichten.
Generell gibt es aber auch Dinge, die ich besonders super finde. Zum Beispiel Kekssaison. In keiner Jahreszeit fühlt es sich richtiger an, oder? Der Duft von Keksen. Gebratenen Apfel oder gebrannten Mandeln? Oder Mandarinen? Die schmecken doch das ganze Jahr über komplett anders, als im kühlem Spätherbst??
Falls wer noch ein paar banale Ideen hat, wie man in diesen dunklen Tagen sich die Stimmung aufhellen kann: gerne her damit! 🙂
Romy meint
Ich mag den Anfang vom Herbst recht gern, wenn alles bunt ist in der Natur und die Sonne noch Kraft hat. Jetzt, der graue/nasse November schlägt mir dann auch aufs Gemüt und ich werde lustlos. LG Romy
Tati meint
Ja, geht mir ähnlich. 🙂
Anne meint
Mh, ich mag am Herbst die Fotomotive, egal ob es leuchtend bunte Blätter sind oder eher melancholische Bilder von Nebel & kahlen Bäumen. Dass man nicht vor lauter Schwitzen eingeht (ich arbeite im Home Office unterm Dach – da werden es im Sommer schon mal locker über 30°), dass man sich in gemütliche Decken und Pullis mummeln kann… ehrlicherweise – so sehr ich den Garten ja auch liebe – genieße ich auch ein bisschen den Luxus, in der kalten Jahreszeit nicht alle naselang Rasenmähen / unkrautzupfen / nachsäen / ernten / etc. zu müssen.
Das schwindende Tageslicht schlägt mir aber auch aufs Gemüt. Ich behelfe mir mit diversen warmweißen Lampen und Lichterketten, damit es zumindest heimelig ist und nicht einfach stockduster bis auf eine helle bis grelle Schreibtischlampe.
Wunderschöne Fotos hast du da auf jeden Fall!
Liebe Grüße
Anne
Tati meint
Dankeschön. Ja, alles eignet sich als Fotomotiv. Kommt auch immer auf die eigene Stimmung an 🙂
maipenquynh meint
So im Alltag finde ich den Punkt Zeit draußen verbringen hilfreich. Der Kopf wird etwas klarer, einfach weil ich physisch mal die vier Wände verlasse. Und dann zu spüren, was auch immer es zu spüren gibt. Sei es jetzt doch die frische (kalte) Luft, Wind oder auch ein bisschen Nieselregen.
Und so auf die Länge versuche ich mir ein paar „Events“ einzubauen, die Vorfreude auslösen. Geht womöglich in Richtung #3 Mehr Me-Time; ich kombiniere das gerne mit sozialen Treffen oder eine Veranstaltung raussuchen und besuchen. Immer wieder so ein Termin hilft durch die Zeit zu kommen bis die Tage wieder länger werden.
Die Fotos sind sehr atmosphärisch. Du hast den Herbst so schön eingefangen – vielleicht zeigt sich dir der Herbst und der Winter noch ein paar Mal mehr von seiner schöneren Seite.
Tati meint
Vielen Dank! 🙂
Ich hoffe da kommen noch ein paar schöne Wochen Winter auf uns zu, die man noch schön Draußen nutzen kann. Aktuell nur Regen & Matsch in Sicht D: